Nachdem ich alle Fotos und sonstiges Material aufgearbeitet habe, kann ich nun etwas davon ins Netz stellen. Es ist leider nur ein Bruchteil dessen, was ich habe, aber alles andere würde den Rahmen sprengen.

Los ging’s am 8. Juli. Von Frankfurt flogen wir direkt nach Whitehorse, der Hauptstadt des Yukon Territoriums. Taggleich übernahmen wir einen Camper, der genügend Platz für zwei Personen bot.

Über den Klondike Highway erreichten wir Dawson City, bis 1953 Hauptstadt des Yukon (2000 Einw.). Whitehorse wurde deshalb zur neuen Hauptstadt, weil die Infrastruktur durch den Alaska Highway und den großen Flughafen besser war.

Bereits einen Tag später steuerten wir den Dempster Highway an. Er wurde uns vorher als Reifenkiller beschrieben. Killermäßig drauf waren jedoch nur die verflixten Moskitos. Gerade an den wunderschön gelegenen Campingplätzen waren sie mehr als nur nervig. Übrigens der Grund, weshalb wir danach nur am Straßenrand und auf zugigen Höhen ünernachteten.

Wie auf jedem kanadischen Highway war zum großen Teil eine Geschwindig- keit von 90 km/h erlaubt, die wir nie ausfuhren. Deshalb haben auch die Reifen gehalten. Da es streckenweise regnete, wurde die Piste glatt wie Schmierseife. Das war dann unser eigentlicher Kampf mit der Straße. Kurz hinter McPherson haben wir uns in einer Baustelle einen Steinschlag im Wert von 65,- $ eingefangen. Ärgerlich - aber die LKW-Fahrer haben auch in diesen Breitengraden selten Zeit. Kurz hinter Eagle Plains befindet sich übrigens der Polarkreis.

Am Ende des Highways liegt Inuvik (2500 Einw.) in den Northwest Territories. Die Häuser sind hier alle auf Stelzen gebaut. Ebenso die Wasser- und Abwasserleitungen. Der Grund: Permafrost. Durch diese Maßnahmen wird ein Auftauen des Bodens ver- hindert. Das Wetter war hier nicht so toll. Deshalb entschied ich mich gegen einen Rundflug über das Delta des Mackenzie Rivers.

Der Dempster ist eine “Einbahnstraße”, d.h. den Weg, den man nach Inuvik nimmt, muss man wieder zurück. Von den 734 km sind nur die ersten 8 km und die letzten 10 km gepflastert. Der Rest ist geschottert. Trotzdem war er jeden Kilometer wert. Die Landschaft ist abwechslungsreich und wirklich einmalig schön. Zeit sollte man schon mitbringen. Aber wie sagte ein Yukoner: “Hier im Yukon gibt es keine Termine!”

In Dawson City ruhten wir uns 2 Tage aus, besahen uns die Stadt und machten einen Abstecher zur Dredge, einem riesigen Schwimmbagger aus Holz. Ausserdem schrubbten wir unseren Camper, der immer noch den Dreck des Dempsters trug. Eine Tankstelle wies uns ab, weil angeblich kein Platz sei. Also wuschen wir ihn am Campingplatz.

Von Dawson City ging es über den Top of the World Highway nach Alaska. Auch diesen Highway können wir nur empfehlen. Er windet sich über die Höhen und bietet bei gutem Wetter weitreichende Sicht.

Am nächsten Tag, mittlerweile in Tok, regnete es. Das Wetter besserte sich erst, als wir wieder in Kanada waren und zurück in Whitehorse war es prima.

Bisher verlief alles bestens. Eine Woche Zeit hatten wir noch und so machten wir uns auf nach Atlin in British Columbia. Eine schöne Fahrt entlang des Atlin Lakes führte uns zu dem ebenso schönen Ort.

Zwei Tage später fuhren wir den South Klondike Highway nach Süden. Unser Ziel war Skagway. Die Fahrt war klasse, hinter jeder Biegung eine tolle Landschaft. Skagway selbst ist total auf den Tourismus eingestellt, wie bei uns so mancher Ort an der Mosel oder am Rhein. Besonders an den Tagen, an denen ein Ozeanriese hier Station macht, ist der Ort überlaufen. Ausserdem, wir waren ja wieder in Alaska, hat’s ohne Ende geschifft.

Die letzten Tage verbrachten wir in Whitehorse (23.000 Einw.) und besahen uns dort den Miles Canyon, die Fischleiter und verschiedene Museen. Am 31. Juli bestiegen wir die B 767 der Thomas Cook (es soll Leute geben, die uns nicht glauben, dass so große Flieger im kleinen Whitehorse landen) und flogen zurück nach Frankfurt in die brütende Sommerhitze (wir hatten im Schnitt um die 23 °C).

  Dieser Plan soll unsere Route verdeutlichen. Bei den Fotos finden sich weitere Informationen.

Ist die Neugierde geweckt? Auch Interesse an solch einem Urlaub? Bei Fragen stehe ich gerne zur Verfügung. Eine Mail reicht!